Von Hitler, Bush und der Staatsverschuldung

Von Hitler, Bush und der Staatsverschuldung

Ja nicht schlecht! Die Staatsschulden der USA überschritten im November 2009 erstmals die 12 Billionen Dollar-Grenze. 12 Billionen Dollar, das ergibt diese kranke Zahl: 12.000.000.000.000. Japan folgt direkt nach den USA als Staat mit den zweitgrößten Schulden der Welt, genauer gesagt handelt es sich in dessen Fall um knapp 6 Billionen Dollar. Und Deutschland zu guter Letzt steht auf einem nicht unbedingt ruhmreichen dritten Platz mit knapp 1,6 Billionen Dollar Schulden. Das sind horrende, unvorstellbare Zahlen – ob es sich nun um 1,2 Billionen oder um 12 Billionen Dollar handelt, ist da fast schon nebensächlich – trotz der Weisheit, dass eine Null bestehende Probleme verzehnfachen kann.

Nun erinnerte mich die Ära Bush entfernt an eines der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte, an die Zeit des Nationalsozialismus unter der Regie Adolf Hitlers. Sicher, für die nun folgenden haarsträubenden Thesen lehne ich mich weit aus dem Fenster – aber warum auch nicht, schließlich befinden sich unter jenem bunte Blumenbeete und frisch gemähtes, duftendes Heu.

Das Dritte Reich. Es ist hinlängst bekannt, dass diese Diktatur mehr als verschuldet war, Deutschland schrammte sowohl in den Jahren vor als auch während des Krieges öfters als gedacht am Staatsbankrott vorbei. Die massiven militärischen Ausgaben, größenwahnsinnige Projekte und die absurde, knallharte Führung des Staates führten zu einem bis dahin nie da gewesenen Schuldenberg. Das Deutsche Reich hatte kurz vor Kriegsbeginn einen – für damalige Verhältnisse – enormen Schuldenberg von 379,8 Milliarden Reichsmark angehäuft. Das klingt nun im Vergleich zu heutigen Schulden vielleicht nach Peanuts, doch Pustekuchen. 379,8 Milliarden Reichsmark entsprechen nun nach Adam Ries umgerechnet 1,966 Billionen Euro. Wohlgemerkt Schulden, also mehr, als die Bundesrepublik Deutschland heute vorweisen kann.

Nun kämpfte Deutschland zu damaligen Zeiten an vielen Fronten, eine war die der Schulden. Der Krieg, so scheints, war unabdingbar, alleine schon aufgrund des drohenden Staatsbankrotts. Das Deutsche Reich hätte sich nicht länger auf den Beinen halten können, Hitlers gnadenlose Expansion und sein irrwitziger Eroberungswahn waren wohl seine einzige Möglichkeit, den Bankrott weiter hinauszuzögern respektive ihn im Schatten noch größerer Probleme untergehen zu lassen. Durch die Plünderung und Annektierung neuer Gebiete konnte immer wieder ein kurzlebiger Geldsegen in deutsche Kassen gespült werden. Noch makaberer erscheint die “Verstaatlichung” jüdischen Eigentums, welches – nach heutigen Schätzungen – für einen weiteren milliardenschweren Geldzufluss sorgte. Deutschland blutete aus, die Schulden wuchsen, allerorts herrschte Geldnot. Und der Kampf gegen diesen Schuldenberg wurde immer erbarmungsloser …

Nun, 65 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg und nach der erbärmlichen Ära Bush können wir mit Stolz auf Schuldenberge aufsehen, die alle Horrorvisionen vergangener Finanzminister als bunte Teletubbie-Folgen aussehen lassen. Die USA haben 12 Billionen Dollar Schulden. Wohlgemerkt heute, klar, ein großer Teil kam durch die weltweite Wirtschaftskrise dazu. Doch schon unter Bushs Fuchtel hatten die USA Schulden in Höhe von acht bis neun Billionen Dollar. Und – mal ehrlich – ein jedem sollte klar sein, dass sogar eine präsidiale Bundesrepublik wie die USA einen solchen Schuldenberg niemals selbst stemmen können wird. Selbst die am besten funktionierende Marktwirtschaft der Welt wird in über 100 Jahren dazu nicht in der Lage sein, es steht also irgendwann ein Staatsbankrott vor der Türe. Unausweichlich. Und das wissen die präsidialen Berater und Wirtschaftsweisen natürlich.

Nun mag sich unser geliebter George vielleicht gedacht haben: “Wenn wir hier keine Kohlen mehr scheffeln können, dann erobern wir einfach einen unter terrorverdacht stehenden Ölstaat und ergötzen uns an dessen Reichtum. Irgendwie muss ich ja neuen Kies in die Staatskassen schaufeln.” Gesagt getan, unter dem Deckmantel vermeidlicher Massenvernichtungswaffen wurde mal eben ein Staat mit der 1,2-fachen Größe Deutschlands dem Erdboden gleichgemacht. Die Folgen sind bekannt, die Schulden wuchsen weiter. Hat wohl nichts gebracht. Nun, George Bush ist Geschichte und Obama verschafft uns gerade eine Periode zweifelhaften Friedens. Doch was wird danach kommen? Wie werden zukünftige Präsidenten der USA mit den bis dahin noch weiter angewachsenen Schulden umgehen? Was bleibt der mächtigsten Militärmacht der Erde anderes übrig, als entweder eines Tages den Staatsbankrott auszurufen – was sich ein Land wie die USA nicht leisten können – oder durch eventuell gewalttätige Handlungen von dieser Miesere abzulenken? Oder wird es ganz einfach “nur” zu einer massiven, weltweiten Kettenreaktion kommen, in deren Folge an den internationalen Börsen Billionen und Aberbillionen Dollar verpuffen, weltweite Massenarbeitslosigkeit folgt und das Finanzsystem, wie wir es bis heute kennen, unwiederbringlich zusammenbricht? Wird uns eine beinahe apokalyptische Situation bevorstehen, aus deren Würgegriff sich kein Staat auf der Welt befreien kann?

Was meinst du? Wie wird es weitergehen mit unserem Finanzsystem? Mit den exorbitanten Schulden der USA und mit denen Deutschlands? Welche Möglichkeiten werden zukünftige Regierungschefs in Erwägung ziehen, um der unendlichen Schuldenspirale zu entrinnen? Komm, lass deiner Fantasie freien Lauf und teile mir die Vision deiner Zukunft mit, lass uns diskutieren!

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