Bilder einer Fotohure

Dank Instagram, Snapchat und nicht zuletzt Twitter lichte ich dieser Tage praktisch jede verkorkste Situation meines doppelplusunglorreichen Lebens via Smartphone ab. Schnurstracks in die Dropbox verfrachtet warten jene tristen Lichtbilder folglich nur noch erpicht darauf, im Nu primär via Twitter einer offensiv desinteressierten Öffentlichkeit präsentiert zu werden. Schneller Fame für die billige Bitch; einfach weil es geht. Und dies stetig gegenwärtige Szenario verhält sich in seinem plumpen Dasein folgendermaßen:

Krony geht spazieren? Tweeten! Krony vertilgt leckere Delikatessen? Tweeten! Krony durchsteht langatmige Schulungen? Tweeten! Krony besucht berauschende Bars? Tweeten! Krony zieht sich seinen Schuh an? Tweeten! Krony zieht sich seinen anderen Schuh an? Tweeten! Der Schnürsenkel reißt? Tweeten! Krony wird intensiv gefistet? Nicht tweeten! Es gibt nichts zu tweeten? Tweeten! Krony zockt derbe Games? Tweeten! Krony kann nicht tweeten? Tweeten! Krony knuddelt flauschige Freunde? Tweeten! Krony geht zum Bahnhof? Tweeten! Die Bahn kommt pünktlich? Ständertime! Krony hat seine Ständertime? Tweeten! Krony knuspert knackige Kekse? Tweeten! Krony sichtet überfahrene Katzen? Tweeten! Krony steht frühmorgens um zehn auf? Tweeten! Krony geht frühmorgens um zehn zu Bette? Tweeten! Krony erhält misteriöse Pakete? Tweeten. Krony tritt dem Muschiclub bei? Tweeten! Kronys Handy wurde gestohlen? Nicht tweeten! Et cetera, et cetera …

Doch bisweilen stechen unter jener nicht enden wollender, zutiefst belanglosen Bilderflut einzelne, auf den ersten Blick höchst unscheinbar wirkende Aufnahmen merkelrautlich hervor. Sie sind rein technisch von minderer Qualität und beinhalten bei Weitem keine imposanten Komponenten, und doch wirken sie auf meine Wenigkeit mitunter außerordentlich faszinierend. Eine Auswahl besagter Merklichkeiten findet sich nun nicht zuletzt aufgrund der generalüberholten, schnieker denn je gestalteten Bildergalerie nachfolgend als wirr sortiertes Schnappschusssammelsurium vor: