Single? Kein Ding – 8 Tipps zur Partner­findung

Single? Kein Ding – 8 Tipps zur Partner­findung

Allein sein zu müssen ist das Schwerste, allein sein zu können das Schönste. Der Isolation größte Tugend ist die reine Freiheit. Das pure Ungebundendasein. Der Freischein gen autonomer Partnerwahl, immer, überall und nach Gutdünken wechselnd. Legitimation lieblichen Hurens, der labenden Überlebensessenz verwaister Singles. Aber Vorsicht: Opulenz in puncto Freiheit birgt zuweilen mitunter unbeachtete Risiken: Überforderung ob sexueller Verlockungen. Grässliche Einsamkeit. Farblose Tristesse. Grimmige Untervögelung. Mangel zwischenmenschlichen Trosts und Balsams. Und nicht zuletzt reichlich intime Verdrossenheit. Denn Einsamkeit eskaliert vielfach in Belästigung durch sich selbst.

Der Miseren schonungslose Terminierung: Partnerfindung via Selbstvermarktung. Nachstehende schnippische Fingerzeige erhöhen deine Chance zur Ergreifung der Partnerschaft gut und gerne, also in etwa, genauer gesagt sogar mindestens … marginal:

1. Bewirb dich

“Wer nicht wirbt, stirbt.” Eines grässlich-einsamen Todes. So sprach’s einst Henry Ford, warb, heiratete – und starb letzten Endes doch, *sigh*. Wayne. Du bist Single – und somit metaphorisch wie bildlich ein Produkt (der sexuellen Vereinigung deiner Eltern, o Graus). Ein Fabrikat, welches verkauft, sprichwörtlich an den Mann – oder die Frau – gebracht werden muss. Publiziere demonstrativ, dass du der letzte Schrei seist. Ein omnipotentes Must-have. Ein unverzichtbares Gadget. Ein sensationeller Knüller; Glanzstück jeglicher Partnerschaft und exzellenteste Partie im Leben deines potenziellen Weggefährten. Bewirb dich, doch weise – denn eine wahrlich gute Bewerbung muss das Produkt verkaufen, ohne die breite Aufmerksamkeit auf sich selbst zu ziehen.

2. Vermeide negative Schlagzeilen

“Ewww, ich bin so fett!” – “Buhu, keiner hat mich lieb!” – “Meh, mein Penis ist so klein!” – “Mimimi, ich bin scheiße, mimimi!” STIMMT! Nöle nicht, bleib wacker! Heuchlerische Mitleidstouren gen Bezweckung öffentlicher Achtung und digitalen Labsals bewirken mitnichten eine Entfaltung aufrichtiger Neugierde oder Sympathie ob deiner Wenigkeit. Sie vermögen ausnahmslos abzuschrecken; entfesseln negative Werbung hinsichtlich deines leidlichen Singeldaseins. Einem kruden Verkäufer angebissener, abgeleckter Donuts ist’s, wem du gleichst. Einem schmierigen Händler zerkratzter Gebrauchtwagen mit Motorschaden. Windows 95 auf einem iPhone 6 Plus. Wohl wahr, dieserart teilst du charmanten Verehrer unvermittelt eine Information mit: Ich bin minderwertig. Single zweiter Klasse. Ungenügend. Keines Blickes wert. Mit mir selbst nicht im Reinen. Krall dir die Trümmer deiner prekären Verzweiflung und erschaffe dir daraus einen von Grund auf neu geklöppelten Charakter; schreib diesem anschließend hinters Ohr: Wer interessieren will, muss provozieren, und nicht sein eigen’ Ego Ruf schädigen.

3. Zeige Präsenz

Du bist also Dornwittchen? … Nein, Pornröschen Schneeröschen? … Ach, papperlapapp. Einer jener glitzernden Märchenprinzessinnen in ihrem imaginären Turme verweilend, auf den holden, zu hohen Rosse reitenden Traumprinzen wartend, weiltest du bis ans Ende aller Ewigkeiten – und weit darüber hinaus. Denn blanke Unwissenheit ob deiner verwaisten Existenz vermag selbst astreine Vorzeigeprinzen nicht von fluffigen Couches aufzuraffen; was Prinz nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Stattdessen findet dieser anderweitig körperliche wie auch von Herzen kommende Befriedigung; bar jedweder Gegenwart deiner selbst. Drum entsteige deinem abgeschotteten Bollwerk und verlasse deinen Hof, zeige Präsenz; schreite stolz erhobenen Hauptes resolut hinaus in der Welten weite Flur und mach dem Prinz denselben.

4. Verkaufe dich nicht zu billig

Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgendjemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte. Der maßlose Ansturm der unkreativen Unterschicht gern Primark und KIK läge die Verführungen nahe, sich selbst tendenziell gleichfalls günstig zu verhökern. Schließlich müsse dem stetigen Erfolg seichter Slogans wie „Gut und günstig“, „Qualität ist in, teuer ist out“ sowie „Geiz ist geil“ etwas fundamental Magisches inneleben. Welch Wahnsinn lockte ergo süßer, die eigene Person samt Singlestatus quo ebenfalls weit unter Wert zu verscherbeln. Günstig darzubieten, eines attraktiven Schnäppchens gleich. Sommerschlussverkauf in der Singlebörse. Doch Obacht, liebster einsamer Wanderer durch jene digitalen Gefilde hier: Billig ist nicht immer gleich gut. Sich virtuell wie analog einer Hartgeldnutte prostituierende Singles werden aller Brüskierungen zum Trotz zumeist von denkbaren Partnern derselben Preis- und Niveauklasse angesprochen. Gleiches sucht seinesgleichen, und eben dies gilt auch respektive vor allem in Bezug auf des eigenen ideellen, gen außen transportierten Wertes.

5. Aber auch nicht zu teuer

Suche nicht die großen Worte, eine kleine Geste genügt. Sei keine fetttriefende Currywurst mit Blattgold, keine Mikronationen-Kaiserin von und zu Dekadenz. Scheinbar kolossaler Reichtum und vorgetäuschte Unnahbarkeit schrecken selbst hartgesottene Haudegen ab. Je exquisiter dein Preis, desto kleiner der geneigte Kreis des infrage kommenden Klientels. Überheblichkeit und Maßlosigkeit sind sicherlich toll – und in gewisser Weise auch erstrebenswert – behindern dich jedoch enorm bei deiner Suche nach einem passenden Partner. Andere Singles sind mehr an deinem wahren Wesen, als an dessen pompöser Inszenierung mit allem Drum und Dran interessiert. Es entstünde gar der Eindruck, du versuchtest mit deinem glamourösen Auftreten dein wahres Ich zu kaschieren. Bescheidenheit und eine gesunde Einstellung zur materiellen Realität zeugen hingegen von einer wohlbedachten Bodenständigkeit. Von Lebenserfahrungen und der Eigenschaft, selbst Situationen mit enger geschnalltem Gürtel meistern zu können. Und eröffnen auf diese Weise anderen tiefe Blicke auf dein wahres Wesen und auf dein vor Sehnsucht zergehendes Herz.

6. Gehe auf die Pirsch

Zweifelsohne stellen Grind, Knuddels, Tinder, Planetromeo und dergleichen exzellent ausgeleuchtete Rampen zur stoßweisen Besänftigung sexueller Triebe und Gelüste dar (tihihi). Zur resoluten Findung ernst zu nehmender Kompagnons sind diese dabei tendenziell kontraproduktiv; Fokusse jener Plattformen liegen auf triviale Äußerlichkeiten, intime Längenangaben sowie kokette Äußerungen. Ebendieser Leitfaden waltet in der Regel und auch auf dubiosen Partnervermittlungsbörsen, aalglatten Pornocummunities oder, eww, Facebook. Es heißt, nur wer sein Ziel kennte, fände den Weg. Nicht die Frage nach dem “Wie” sollte dir Kopfzerbrechen verursachen, sondern die Frage nach dem “Wo”. In welchen Winkeln dieses neumodernen Interwebz oder diesem mysteriösen Real-lifes käme deines Erachtens das stupide Abklopfen nach einem begehrten Angetrauten am Vernünftigsten in Betracht? Steck deine Claims mit Bedacht ab – und dann ran an den Speck. Welcher selbstredend überaus sehnig, muskulös und grazil ist 😉

7. Sei ehrlich

Proklamiertest du emsig den dir innen wohnenden wahren Hengst, wartetest zur passenden Zeit dagegen mit unerfreulichen Erektionsstörungen auf, so enttäuschtest du körperlich auf ganzer Linie. Beziehungsweise nach unten hängender Kurve. Ebenso, wie wenn du den güldenen Anschein erwecktest, in vollem Maße eines herrlichen Ehrenmannes gleich geschniegelt und vollendet im Frack aufzukreuzen, dich dann doch als wortwörtliches Wrack herausstelltest. Spiele weiter nicht die Intellenzbestie, wenn du keine bist; dein Umfeld merkt dir dies mehr als drastisch an. Mime nicht den Pornostar, wenn Unsicherheit und Introvertiertheit deine stetigen Bettbegleiter darstellen. Nein, sein einfach ganz und gar du selbst; sei authentisch. Kommuniziere deine Schwächen, lache über deine Fehler; das ist weit einfacher, als du womöglich denkst. Gestehe dir und gegenüber anderen Personen ein, dass du mitnichten perfekt seist – denn eine gute Schwäche ist stets besser denn einer schlechten Stärke. Handle mit Letzteren ebenso eifrig und setze diese exklusiv in harmonierenden Gelegenheiten ein. Nuanciert und unaufdringlich, denn wer innerlich stark ist, kann sich auch erlauben, leise zu handeln und zu sprechen. Das Gefühl, einem rundum ehrlichen Wesen gegenüberzustehen, ist für die Partnersuche ausschlaggebender denn Aspekte wie gutes Aussehen, Reichtum, Prestige oder anderweitige oberflächliche Tugenden – auch wenn einem Boulevardblätter und Schundzeitungen ein gegenteiliges “Bild” vermitteln wollen.

8. Lerne Krony kennen

Zu guter Letzt: Vereinige dich mit Krony. Denn mit einem gehörigen Schuss Sperma Glück verkörpert er just deinen ach so erträumten Traummann. Ach was, gehörige Portion – mit nahezu unermesslichen Mengen reinen, erquickenden Glücks. Doch dann läge er dir die Welt zu Füßen. Tja, und andernfalls böte er dir alternativ massig guten Sex, eine wohlgeformte, geübte Muschi – und nicht nur dilettantische vortreffliche Tipps zur Partnersuche, sondern auch die hohe Kunst, bestehende Beziehungen erstklassig zu brechen.

Bwahahaha, womit nun innerhalb nur weniger Zeilen erfolgreich gegen alle vorherigen sieben Tipps verstoßen wäre; ignoriere diesen Letzten beflissen und konzentriere dich auf deine Quest, deinen Status als Single effektiv zu terminieren! 🙂

Titelbild: “In love” von “Ioannis Markakis“.

Ein Kommentar

  1. Apokalypse678

    Bin bereit für alles

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