New Songdo City – Stadt der Zukunft
Ein Kartenförmiger RFID-Haustürschlüssel, der gleichzeitig U-Bahn und Kinoticket ist oder auch zur Fahrrad- und Videoausleihe genutzt wird; ein Müllcontainer, der den Einwurf mit einer Überweisung aufs Bankkonto quittiert; ein sensorisch vernetzter Wohnzimmerboden, der mögliche Stürze der Bewohner erfasst und die Ambulanz ruft, allgegenwärtige Informationsterminals und Videowände sowie das bislang schnellstmögliche Mobilfunknetz und Internet – das sind einige der technologischen Meilensteine, die in “New Songdo” getestet werden sollen.
Das größte Labor der Welt
In Südkorea, 28 Kilometer südlich von Seoul am Gelben Meer, entsteht auf 600 Hektar künstlich aufgeschüttetem Land zur Zeit für ca. 25 bis 40 Milliarden Dollar eine Stadt der Superlative. Mit dieser neuen Metropole der Zukunft will sich das Land als technologische Großmacht etablieren. Der Platz ist wahrlich gut gewählt: Im Umkreis von 1.200 Kilometern leben über 720 Millionen Menschen – mehr als in den USA und der Europäischen Union zusammen. Die Stadt – das größte, öffentliche Techniklabor der Welt – gehört zu den ehrgeizigsten Bauprojekten, die jemals auf dieser Welt unternommen wurden. Selbstverständlich dürfen in einer Stadt wie dieser Gebäude der Superlative nicht fehlen: So wird die postmoderne Skyline der neuen Stadt von den 610 Meter hohen “Songdo Incheon Twin Towers” mit über 151 Stockwerken beherrscht.
Rechner sind allgegenwärtig, in Mauern, Straßen, Maschinen, Wohnungen, Büros, Ämtern – und alles ist miteinander vernetzt. Die Daten von Ärzten, Krankenhäusern, Unternehmen, Behörden oder Schulen sollen – eine entsprechende Autorisierung vorausgesetzt – immer und überall zugänglich sein. Die Einweihung ist für 2020 geplant, dann sollen hier 65.000 Bewohner sowie 300.000 Beschäftigte einziehen. Großzügige Parkanlagen, Kulturstätten, Aquarien und Zoos werden der Reißbrett-Stadt etwas “menschliche Wärme” einhauchen.
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