Modernes Sklaventum: Jeden Tag der selbe Traum …
Unser Leben ist viel schwerer als das unserer Vorfahren, weil wir uns so viele Dinge anschaffen müssen, die uns das Leben erleichtern.
Gabriel Laub
Und so stehen wir morgens pünktlich auf die Minute auf. Gähnend, streckend, duschend; unser Stückchen Heimat verlassend. Schlurfen ermattet zum Auto, alternativ gen örtlichen Bahnhof. Teilen uns überfüllte, anonyme Abteile mit schweigsamen, emotionslosen Mensch-Maschinen; allesamt darauf erpicht, fremden Blicken penibel auszuweichen oder stur auf das eigene Smartphone zu starren. Oder wir stehen im allmorgendlichen zähen Stau, stinkend, hupend und kriechend. Wir lassen uns per Rolltreppe reglos stehend in seelenlose Betonmoloche schaufeln, kaufen auf dem Weg viel zu teure Coffee to go’s und hetzen mit unruhigem Blick auf die Uhrzeit gen Arbeitsstätte. Wir betreten graue Büros und kalte Betriebsstätten, wechseln auf Knopfdruck zum tagtäglich wiederkehrenden Schema F aka Wahnsinn: Arbeiten, arbeiten, arbeiten. Befehle befolgen. Überstunden anhäufen. Stress und Hektik; immer noch effizienter, immer noch effektiver. Durchsetzt von schwarzem Kaffee, heißen Kippen und belanglos plätschernden Gesprächen über Wetter, Gemütszustand und die viele Arbeit.
Abends verlassen wir schließlich fluchtartig unsere hektischen Gefängnisse und schleppen uns in wortkargen Menschenpulks müde zurück gen Heimat. Stehend in miefenden, verspäteten Zügen oder sitzend im allabendlich stockenden Stau. Verspannt, genervt, erschöpft, ausgelaugt. Bereit zur anspruchslosen Berieselung durch primitives Fernsehen und häppchenweise serviertem Internet – hauptsache Ablenkung und erlösendes Vergessen. Um letztlich halb schlafend zurück ins heimelige Bett zu stolpern und den nächsten farblosen Arbeitstag abzuwarten.
Und wozu das alles? Damit wir reichlich Moneten für schnieke Wohnungen, schicke Möbel und modische Accessoires verdienen – welche wir allerdings niemals richtig genießen können, da wir für deren Unterhalt unentwegt außer Haus arbeiten müssen. Ein irrsinniger Teufelskreis …
EVERY DAY THE SAME DREAM – Fünf Schritte zur Freiheit.
Es folgt ein Let’s Play von und mit Gronkh. Erschreckend bedrückend, erstaunlich philosophisch, bisweilen aber auch unglaublich unterhaltsam. Danke, Gronkh – und Vorhang auf:
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