Let’s wusel: Die Siedler 2
Als Bluebyte anno 1996 “Die Siedler 2 – Veni vidi vici” auf den Markt brachte, ahnten dessen Schöpfer noch nicht, welch gewaltige Lawine sie dadurch lostraten. Und welch wirtschaftlichen Schaden sie Deutschland zufügten, schließlich spielten Hunderttausende Jugendliche und Erwachsene Tausende und Abertausende Stunden Siedler 2, mich inbegriffen. Die Siedler entwickelte sich also alsbald zu DER Strategieserie mit Wuselfaktor überhaupt. Bis heute hält dieser Siedelwahn an, erst vor einigen Tagen erschien Bluebytes neuester Streich, die Siedler 7. Doch genauso wie die Welt an sich machte auch das Siedler-Universum einige Entwicklungen durch. Wurde bis zum vierten Teil der süße, knuddelige Stil beibehalten, kämpften im fünften Siedler-Teil auf einmal hochgewachsene, ausgebildete Soldaten nebst realistischen Gebäuden. Auch der Farbstil änderte sich von verspielt zu düster und ernst. Erst mit dem jetzigen siebten Teil kehrt die Siedler in Richtung seiner Wurzeln zurück, der Stil ist wieder bunter und fröhlicher, die Figuren könnten einem Comic entspringen.
Dennoch, wenn ich nun herginge und mir den erstbesten Knilch auf der Straße schnappte, um ihn nach dem besten Siedler-Teil zu fragen – er stimmte mit Sicherheit für Die Siedler 2. Zu ausgefeilt war das Gameplay, zu suchterregend die Spielidee. Außerdem gab es in Siedler 2 noch das altbewährte Wegesystem, sprich, alle Rohstoffe und Siedler wurden über vom Spieler festgelegte Routen transportiert. Das schuf erfreulich viel Mikromanagement und erweckte immer den Drang zu Wege-Optimierungen.
Nun habe ich bereits vor einiger Zeit über ein Fan-Projekt berichtet, das die Siedler 2 wieder neu auferstehen lässt. Die Rede ist von “Die Siedler 2 – Return to the Roots“. Sicher, Bluebyte brachte vor einiger Zeit ebenfalls eine Neuauflage des alten Spieles auf den Markt, doch diese wirkte unausgegoren und lieblos. Es fehlte das Herz, das alte Siedler-Feeling. Zeit also, den alten Teil wieder hervorzukruschen und erneut loszusiedeln.
Was hat sich seit dem letzten Besuch getan? Die Antwort: Erfreulich viel! Return of the Roots bietet mittlerweile einen voll funktionsfähigen Multiplayer-Modus für bis zu sieben menschliche Spieler – sowohl über LAN als auch über das Internet. Besonders hervorzuheben ist dabei die Unterstützung vom IPv6-Protokoll. Des Weiteren wird einem die Möglichkeit angeboten, das Spiel seinen eigenen Vorstellungen anzupassen, also zum Beispiel, dass Bergwerke unendlich Rohstoffe liefern, unendlich lange Wasserwege möglich sind oder Wege manuell zu besseren Eselwegen ausgebaut werden können. Das öffnet gerade im Multiplayermodus viele neue Strategien.
Ferner wurde bereits eine rudimentäre KI in das Spiel integriert, diese verhält sich allerdings bereits jetzt schön intelligent und aggressiv. Einen menschlichen Gegenspieler (oder Verbündeten) kann sie zwar noch nicht ersetzen, aber sie weiß dennoch herauszufordern. Zudem wurden die unterstützten Plattformen für Siedler 2 erweitert, es läuft nach wie vor auf allen Windows-Versionen – aber nun auch unter Mac und Linux. Das alles in höchster Auflösung und mit eigenem Musik-Player.
Was soll ich weiter sagen? Retro-Spiele sind die besseren Spiele, das sage sowohl ich als auch “Gonnar Lutt, Chefredaktür von GameStar“, der die Facebook-Gruppe der Retronauten gegründet hat. Ein jeder, dem Die Siedler 2 oder andere, noch ältere Klassiker aus den frühen 90er-Jahren gefallen, ist dort bestens aufgehoben. Die vor 14 Jahren losgetretenen Felsen werden also auch in Zukunft weiter lawinieren, wenngleich etwas langsamer und behäbiger als in den guten alten Zeiten. Aber vielleicht ist das auch besser so …
6 Kommentare
Hammer spiel ich liebe es!!
Ein echt nettes Spiel auch wenn es für mich zu kämpferisch ist;) ich bevprzuge die Annoserie
Ein echt nettes Spiel auch wenn es für mich zu kämpferisch ist;) ich bevorzuge aber die Annoserie!!
Es macht auf jeden Fall nach wie vor Spaß und – hey – wenn jemand mal Bock auf eine Multiplayersession hat – dann nur zu 😉
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