I’m sorry, I am

I’m sorry, I am

Schon seltsam. Gestern noch stand ich auf der Schwelle zur Selbsterlösung; respektive lag zitternd und zusammengekrümmt auf dem harten Boden der unbarmherzigen Tatsachen. Bebend, mit gebrochener Stimme flüsternd um Hilfe flehend; kullernde Tränen benetzten mein von Pein gezeichnetes Gesicht, hervorgerufen durch immer wiederkehrende, krampfhafte Heulanfälle. Und dann war da Blut, nicht viel, aber es folgte ebenso der unausweichlichen Schwerkraft und troff munter in Zeitlupe gen Herzstück unseres Planeten. Wie in Trance setze ich einen digitalen Nachlass auf und verunstaltete eben jenen Artikel hier optisch, um als düsteren Rahmen einer kleinen, verstörenden Abschiedspräsentation meiner selbst zu fungieren. Als Bühne der Credits meines unvollendeten Lebensfilmes. Und als Mahnmal für diejenigen Menschen, welche mich zeit meines Lebens verletzten und im Stich ließen. Ich war überzeugt. Gewillt. Am Ende. Empfand süße Sehnsucht nach dem Tode. Nach der endgültigen Terminierung meiner inneren Qualen. Ich empfand Sehnsucht nach – Freiheit.

Und doch ergriff ich einen rettenden Strohhalm; zog die Reißleine; der letzte Funke glomm nochmals heimelig auf. Ich hielt ein verhältnismäßig langes Gespräch mit der Telefonseelsorge, so verzweifelt dies auch wirken mag. Die Konversation per se ward von Erfolg gekrönt, wenigstens für den Moment – und vertage meine Entscheidung, mit meinem mir gegebenen und ausschließlich von mir selbstverantwortlich fortzuführenden oder zu beendenden Leben abzuschließen.

Was nun folgen wird, sind – Stand des heutigen Tages – Psychopharmaka und Antidepressiva. In Kombination mit einer intensiven Therapie, um mehr als 15 Jahren wuchernder Depression Einhalt zu gebieten. Ein Ringen mit der Zeit, denn ich gab mich bereits auf, zog mich sinngemäß aus meinem eigenen Leben zurück. Es gleicht einem Flugzeug ohne Piloten, einem ICE ohne Lokführer. Und ich bin in der Rolle des gebannt abwartenden Zuschauers meiner selbst – meine Umschreibung der Redensart, neben sich zu stehen. #Eskalation …

8 Kommentare

  1. Jan

    Hallo lieber Krony,
    lass Dich aus der ferne einmal drücken … es war sicher nicht leicht dein Statement hier zu veröffentlichen und wer weiß wie oft du Zeile für Zeile neu geschrieben, hinterfragt oder gelöscht hast.

    Es braucht sicher Zeit um das was passiert ist zu verstehen …. lass und nimm Dir die Zeit dafür. Du wirst es schaffen da bin ich mir sicher!

    Auch wenn ich Dich nur aus der digitalen Welt her kenne, deine Webseite (schon seit Jahren) ab und zu anströme und interessiert Deine Artikel lese glaube ich das du eine starke Persönlichkeit bist und das hier auch schaffst.

    Ich glaube an Dich!
    Glaube Du an Dich!

    LG,
    Jan

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    • Krony

      Huhu Jan,

      tatsächlich schrieben sich die Zeilen binnen weniger Minuten – schwerer war es da schon, den vorherigen, am Vortag entstandenen Text nochmals zu lesen und schlussendlich erst einmal als archivierten Entwurf abzuspeichern. Bestenfalls für alle Zeiten, jedoch vermag ich dieses Versprechen derzeit nicht abgeben zu können. Dennoch danke ich dir für dein erfolgreich vermitteltes Chacka-Gefühl 🙂

      Optimistische Grüße, Krony

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  2. Tobias

    Also ich persönlich finde das schwarz ja gar nicht so schlecht 😛
    Trotzdem bleib wie du bist und mach’ keine scheiße, dank dir hab ich so viel gelernt, außerdem will ich dich ja irgendwann mal noch treffen.

    Genesende Grüße, Tobi 🙂

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    • Krony

      Huhu Tobi,

      danke für die Blumen – das Schwarz war eigentlich für meine Abschiedsseite hier auf lui.vn gedacht, inklusive entsprechender Ansage an Freunde, Ex und die Welt. Nun dient es eben jener Seite hier als Mahnung an meine eigene Wenigkeit.

      Aber ich werde so bleiben, wie ich bin. Respektive eben nicht, denn bisher bin ich nicht so, wie ich bin. Aber das werde ich in den nächsten Stunden im Rahmen eines weiteren persönlichen Textchens näher erläutern ^^

      Hab dich liebe Grüße, Krony

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      • Tobias

        Hi Krony,
        ich würde es sehr schön finden wenn du so bleiben würdest wie du bist, denn so mag ich dich.

        Liebe Grüße, Tobi 🙂

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        • Krony

          Gott zum Gruße, Genosse Awapando,

          du wirst dich mit dem Gedanken abfinden müssen, dass ich mich nach und nach verändern werde. Jedoch zum Positiven hin, ich werde authentischer und damit auch sicherer, motivierter und fröhlicher wirken. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ich zu einem völlig anderen Wesen mutiere; einmal Krony, immer Krony. Nur eben künftig anders Krony ^^

          Salut und massig Grüße, Krony

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          • Tobias

            Gruß zurück geehrter Krony,
            solange wir das Gleiche wie immer machen (Starbound, Webentwickeln, usw.) ist mir das alles völlig recht! 🙂

            Tobi

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          • Krony

            Aloha Tobi,

            selbstredend werden wir weiterhin in Starbound feste Monster und Schätze klöppeln – und gerne auch mal zusammen webentwickeln, was wir beide bisher leider noch nicht so wirklich schafften. Dies schreit geradezu nach einer klassischen LAN-Party mit schmackhafter, gelieferter Pizza und einem gekühlten Kasten Mate. Dazu noch geile Mukke, dann läuft das bei uns. Klingt das nach einem legitimen Plan?

            Konzeptionelle Grüße, Krony

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