Ein ganz normaler Ferientag in München

Ein ganz normaler Ferientag in München

Ein ganz kurzer, sinnfreier und detailarmer Überblick über einen durchschnittlichen Ferientag in München:

Willkommen in Bikini Bottom. Spongebob steht in der Großen Krabbe hinter dem Grillherd und bereitet gerade seinen Meister-Krabbenburger zu. Es herrscht Hochbetrieb, darum muss auch die Burgerproduktion auf Hochtouren laufen. Es geht zu wie in einem perfekt aufeinander abgestimmten Uhrwerk. Ein kleiner Fehler reicht aus, um den gesamten Ablauf aus der Spur zu bringen. Und genau das passiert Thaddeus, er lässt einen Krabbenburger auf den Boden fallen. EINEN KRABBENBURGER! Oh Graus, Aufschrei der erregten Menge, die ersten Besucher bilden spontan einen Mob samt Mistgabeln und Fackeln; das blanke Chaos bricht aus derweil im Hintergrund “Luftbahn” von Deichkind schrammelt. Moment, Deichkind in Bikini Bottom? Oh nein, das Bild verzerrt und verschwindet letztendlich. Augen auf, das Tageslicht blendet und im Weck-Radio läuft Deichkind auf FM4, dem zweitbesten Radiosender Europas. Willkommen Welt, es ist Freitag, 13 Uhr morgens. Beim Aufstehen knacken alle Knochen, die Augen brennen und ich besitze einen weiteren Kater. Wohin nur mit den ganzen Katzen? 🙂

Kurz darauf folgt der wichtigste Teil des Tages: der Wellness-Part. Beinhaltet ausgiebiges Duschen und Stylen. Bis alles durchgestyled und fertiggestellt ist – mehrere Haarwaschvorgänge mit verschiedensten Pflegemitteln und anderen Chemikalien, Haareglätten und versiegeln und so weiter und so fort – vergehen locker bis zu 1,5 Stunden. Und das fast täglich. Naja, Hauptsache, es macht Spaß und lohnt sich!

Dann schnell zum Starbucks um die Ecke, Cookies und Latte Macchiato zum Mitnehmen kaufen und zurück in die Wohnung. Während schnell die neuesten Meldungen auf gamestar.de überflogen werden, das eMail-Postfach aktualisiert wird, Musik von YouTube läuft und mein Penner im Pennergame einen neuen Kampf startet genieße ich das gigantische Frühstück, beleuchtet von der sommerlichen Sonne.

Doch genug gefaulenzt, raus aus der Wohnung in den alltäglichen Stadttrubel. Schnell um den Block gewetzt und per notorisch überfüllter U-Bahn zur nächsten S-Bahn-Station und rein Richtung Innenstadt, vorbei an sauberen, sonnenbescheinten Edelstahl-Glasfassaden und gefühlten 1.000 Kränen. München boomt an jeder Ecke, gerade an der Stammstrecke werden hunderte Millionen Euronen verbaut. Bestes Beispiel ist Münchens neuestes Vorzeigeprojekt, der Bus-Bahnhof. Während andere Städte einen großen und betonierten Platz, garniert mit Sitzmöglichkeiten, bieten, baut München einen mindestens 50 Millionen Euro teuren, protzigen Entertainment-Shopping-Busbahnhofspalast im postmodernen Gewand. Samt Einkaufspassage, einer Großraumdiskothek, Clubs und was eben noch so zu einem Busbahnhof dazugehört. Ach, wie ich diese Stadt liebe. Und schon gehts rein in die S-Bahn-Röhre, die in naher Zukunft durch eine zweite, sich in Bau befindliche Röhre entlastet werden soll.

Weiteren Umsteigestress und einen kurzen Fußmarsch später gelang ich endlich an mein Zielort: der Dachwohnung eines guten Freundes. Zu viert machen wir es uns im Schatten eines Sonnenschirms auf der heißen Dachterrasse in unseren Liegen gemütlich, lassen den Blick über die flimmernden Dächer Münchens schweifen, erzählen Dies und Das und penetrieren die Shisha. Wahlweise dreht auch die Bong ihre Runden. Auf jeden Fall vergeht so der restliche Nachmittag in gechillter Atmosphäre, unterbrochen von einem nahrhaften Pizza Hut-Besuch.

Dann, als es schon zu dämmern beginnt und Kräne sowie vereinzelten Hochhäuser als schwarze Silhouette im orangenen Sonnenlicht herausstechen, beginnt die Nachtschicht. Heute stehen fünf große Party-Locations zur Auswahl: die belebten Bar/Clubmeilen in Schwabing, das Kultfabrikgelände, Elektro-Clubs wie das Hin-und-mit (Milchbar) oder die rote Sonne, Absturzlocations wie das Peaches oder das Los Bandidos oder natürlich diverse intensive Privatpartys. Doch erst einmal ist Vorglühen angesagt mit Bier und diversen Spirituosen …

… die Erinnerungen an die nächsten Stunden verschwimmen in einem Ozean aus Abdancen, vielen vielen Cocktails, engen Clubs, heißen Körpern, lauter Musik und Stroposkoplichtern und dem Aufreißen eines süßen Girls. Rummachen inklusive, versteht sich! Ein wahrer wortwörtlicher Rausch aus Farben, Gefühlen, Eindrücken und Spaß!

5 Uhr Morgens: After Hour in der Nachtgalerie. Ziemlich mitgenommen und mit beginnender Müdigkeit bei entspannender House-Musik und kühlem Bier geht mit den Frauen leider nichts mehr, auch die normalen Gespräche verlieren sich irgendwo zwischen Halbschlaf und Rausch. Der Tag endet schließlich zwei Stunden später mit einem gemeinsamen Frühstück beim Mac Donalds, kurz darauf liegen wir alle in der Wohnung meines Freundes und erholen uns von den vorherigen Stunden. Man, freu ich mich da immer auf die heiße Dusche nach dem Aufwachen. Tja, Ferien sind schon was feines!

3 Kommentare

  1. Julle

    oh man! wir habn keien ferien mehr =(
    cooler artikel….lq

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  2. Xcyberpet

    Na wenn das mal kein gechillter Tag is, bei uns ist heute erser Schultag und ich bin sterbenskrank zur Schule gegangen :(…. muss nachher zum doc, vermisse aber ein kühles bier…. …. guter saufkumpel hatt hausarest da er die letzte nacht auf nem polizeipresidium verbracht hat…. nix geht ab…. außer pfandflashen sammeln, twittern und chillen…

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  3. André

    :rolleyes:

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