Buchgeflüster | Fantasy: Bernhard Hennen – die Elfen Trilogie
Fantasyromane. Derer gibt es wie Sand am Meer. Doch nur wenige stechen kleinen Atollen gleich aus jenem heraus. Dazu zählen mit Sicherheit Klassiker wie Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien oder Harry Potter von Joanne K. Rowling. Ich habe all diese dicken Schinken bereits selbst gierig verschlungen, musste jedoch feststellen: Die Erzählungen fühlen sich nicht vollendet an. Es fehlt dieses gewisse Etwas, die Schmöker wirken stellenweise leer, nahezu emotionslos. Als wurden sie nur des Schreibens wegen verfasst. Die – nun ja – Liebe fehlt. Ich kann von Glück reden, dass ich kurz vor der endgültigen Fantasy-Resignation über die Elfen Trilogie von Bernhard Hennen stolperte.
Einem jeden mystischen Volk wurden in den letzten Jahren ein oder gar mehrere Bücher gewidmet. Seien es die Orks, die Oger, die Trolle oder die Zwerge. Kurzzeitig unterhaltsam, aber insgesamt: LANGWEILIG! Einzig geschrieben, um auf der enorme Fantasy-Komerzwelle der letzten Jahre mitzusurfen. Hier schafft eben die Elfen Trilogie (und die nachfolgende Elfenritter Trilogie) Bernhard Hennens Abhilfe. Abgesehen davon, dass ich schon immer einen leidenschaftlichen Tick für Elfen und ihr Drumherum besaß, vermag es Hennen als einer der wenigen Fantasy-Autoren von der ersten Sekunde an zu fesseln. Er erschuf wie Tolkien nicht nur eine einfache Geschichte, sondern ein eigenes Universum samt Vorgeschichte und laufenden Fortschritt. Eine in drei Ebenen gespaltene Welt, die sich im Laufe der drei Bücher über Jahrhunderte dynamisch weiterentwickelt. Eine Welt, in der aus einem kleinen Dorf ein mächtiges Reich wird, in der die Menschheit Schießpulver und Schusswaffen entwickeln und neue Kolonien erschließen. Eine neue, durch einen Dämon gegründete Religion der Menschen, deren Hauptziel die Vernichtung aller mystischen Wesen und deren Reiche ist. Gewaltige, spannende Schlachten, die bis in das letzte Detail ausgeschmückt sind. Und natürlich die Hauptprotagenisten, die Elfen. In kaum einer anderen Erzählung wurde das bislang so scheinbar edle Volk der Elfen so detailliert und immer wieder überraschend beschrieben.
Hennings Elfen sind keine klassischen, Friede-Freude-Eierkuchen Baumschmuser. Sie üben zwar auch die hohen Künste des Handwerks, der Musik und des Kampfes aus; leben um ein Vielfaches länger als gewöhnliche Menschen – besitzen andererseits aber mehr als eine unterdrückte, dunkle Seite, die besser nicht ans Licht kommen sollte. Von wegen vollendet. Spannend ist auch der immer wiederkehrende Handlungswechsel zu den scheinbar so barbarischen Trollen, den anfänglichen Erzfeinden der Elfen und Menschen. Ihr Handeln wird nachvollziehbar dargelegt und die Massenkämpfe aus beiden Lagern beschrieben. Blut und Morde in Vollendung.
Mich riss die Geschichte mehr als mit, sie sog mich förmlich ein. Ich fieberte um die Zukunft der verschiedenen Völker, ja um die Zukunft des gesamten Universums. Doch – ach – was schreibe ich. Überzeuge dich selbst, ich vermag es nicht, den Zauber der Elfen Trilogie auch nur annähernd wiederzugeben. Nachfolgend findest du eine aus Wikipedia geklaute entliehene Kurzzusammenfassung aller drei Bände (Achtung: Spoiler!) sowie – bei Interesse – passende Links auf Amazon. Viel Spaß damit, holder Schmökerer.
Teil eins: Bernhard Hennen – Die Elfen
Die Elfen Farodin und Nuramon werben am Hofe der Elfenkönigin Emerelle seit Jahrzehnten um ihre Minneherrin Noroelle, was unter Elfen nicht unüblich ist. Eines Tages gelangt der Mensch Mandred Torgridson auf der Flucht vor einem Dämon, der halb Mann, halb Eber ist und sein Heimatdorf Firnstayn bedroht, durch Zufall aus der Menschenwelt nach Albenmark. Er verlangt von den Elfen Hilfe gegen den Manneber, doch Emerelle fordert als Gegenleistung, die Erziehung von Mandreds noch ungeborenem Sohn übernehmen zu dürfen. Zum Wohle seiner Heimat stimmt Mandred widerwillig zu.
Mit Farodin, Nuramon und einer Gruppe aus Elfenjägern kehrt Mandred in die Menschenwelt zurück, wo sich die drei Protagonisten dem Manneber schließlich in einer Gebirgshöhle zum Kampf stellen. Der Dämon, der sich im Weiteren als der letzte nach einer gewaltigen Schlacht gegen die Alben verbliebene Devanthar entpuppt, täuscht ihnen seinen Tod vor, flieht aber in Wirklichkeit nach Albenmark und verführt dort Noroelle in Gestalt Nuramons [… Weiter auf Wikipedia]
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Teil zwei: Bernhard Hennen – Elfenwinter
Im folgenden Winter, der den beteiligten Völkern später als Elfenwinter in Erinnerung bleibt, schicken die Trolle eine mächtige Flotte nach Albenmark und versuchen, die kalte Snaiwamark, aus der sie einst vertrieben wurden, zurückzuerobern. Beim ersten Aufeinandertreffen zwischen Elfen und Trollen, in der Hafenstadt Vahan Calyd wird Emerelle schwer verwundet und fällt in eine Art Starre, kann aber von ihrem treuen Schwertmeister Ollowain und der zwielichtigen Zauberin Lyndwyn gerettet und nach Firnstayn in die Menschenwelt gebracht werden.
Währenddessen erschafft die mächtige Trollschamanin Skanga zwei gefährliche Kreaturen, die Shi-Handan, durch Verbindungen aus im Nichts lebenden, seelenverschlingenden Schattenwesen, den Yingiz, und den Seelen zweier gefangener Elfenfürsten. Sie sollen Tod und Verwirrung unter die Elfen und ihre Verbündeten bringen und zudem Emerelle aufspüren [… Weiter auf Wikipedia]
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Teil drei: Bernhard Hennen – Elfenlicht
Die Trolle haben sich in der Snaiwamark neu formiert und nähern sich über das Netz der Albenpfade dem Palast Emerelles. In ihrer verzweifelten Lage zertrennt die Elfenkönigin durch die Macht ihres Albensteins den Pfad, auf dem sich das Trollheer befindet und stürzt Tausende Trollkrieger ins Nichts. Doch ihre Handlung hat ungeahnte Folgen; die Albenpfade sind von einem Zauber umgeben, der die im Nichts lebenden Schattenwesen, die Yingiz, davon abhält, Reisende anzugreifen oder die Tore zu den Welten zu durchschreiten. Mit dem Durchtrennen eines Pfades hat Emerelle ein Loch in diesem Schild erzeugt, durch das einige Yingiz nach Albenmark gelangen.
Da die Königin die Schatten nicht besiegen kann und immer mehr von ihnen den Weg in die Elfenwelt finden, schickt sie Ganda aus dem Volk der Lutin, Kobolde mit Fuchsköpfen, zusammen mit dem Schwertmeister Ollowain in die verborgene Bibliothek von Iskendria, um eine Lösung zu finden [… Weiter auf Wikipedia]
2 Kommentare
Ich habe die Elfen-Triologie als Hörbuch gehört und war begeistert – das es echt tolle Geschichten sind, glaube ich auch. Leider ist das Hörbuch gekürzt, ich lese es also nochmal – ich will ja nichts verpassen!
Elfen gibt es übrigens auch in “Artemis Fowl” von Eoin Colfer – sehr zu empfehlen. Vor allem, da die Nachfolgebände (mittlerweile gibt es sieben Bände und eine “Zusatzgeschichte”) immer besser werden
Allerdings sind auch andere Fantasy – Geschichten sehr gut geschrieben. Auch wenn du gesagt hast, dass du kein Zwerge-Fan bist, solltest du es mal mit “Die Zwerge” von Markus Heitz probieren. Und mit den Fortsetzungen naürlich, wenn es dir gefallen hat. Ebenfalls genial (und nicht so “zwergig”) ist “Die Legenden der Albae – gerechter Zorn” (auch von Markus Heitz). Das besondere daran ist, dass die grausamen Albae hier die Hauptfiguren sind – und alles aus ihrer Sicht erzählen. Das dürfte dir, glaube ich, auch gut gefallen, da du ja schon geschrieben hast, dass du es gut fandest, dass die Trolle in den Elfenbüchern auch erzählen.
Danke, aber mit den Zwergen und Orks hatte ich schon einmal begonnen – das ist wirklich nicht so mein Fall 😀 Aber hey, Artemis Fowl klingt gut, sogar sehr gut. Rutschte gleich auf meine Amazon-Wunschliste, danke für den TIpp! Und Die Legenden der Albae werde ich mir wohl auch mal anschauen müssen, Hauptsache es rollt weiterhin guter Fantasy-Nachschub in meine Regale ^^
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