Augenschmaus: Sucker Punch. Irre!
Wenn massig grimmige, axtschwingende Orks vom todesspeienden Bordgeschütz einer antiquierten Propellermaschine niedergemäht werden, mutierten entweder zwei durchschnittliche Spiele deines Computers mittels eines gravierenden Fehlers in der Matrix zu einem völlig neuen, abgefahrenen Spielegenre – oder du sitzt just in diesem Moment Popkorn kauend im Kino deines Vertrauens, um dir Sucker Punch reinzuziehen. Wohl wahr, dieser Film ist der für mich bislang beste des Jahres 2011. Ward ich anfangs fernab großer Erwartungen und dennoch erpicht darauf, den neuen Film vom Regisseur Zack Snyder – dem Schöpfer des blutigen Meisterwerks “300” – anzugucken, gen Kino getrudelt, strauchelte ich hinterher wie benommen aus eben jenem wieder hinaus. Der Film sprengte all meine Erwartungen. WOW, was für ein bombastisches Effektgewitter. Was für eine außergewöhnliche, stimmige Farbgebung. Was für eine ausbaldowerte Kameraführung. Ja, was für ein Film. Irre!
Und das meine ich wortwörtlich. Sucker Punch ist ein synthetischer, brainfucking Drogentrip aus wahrlich stimulierenden Zutaten. Eine Mischung aus dem Luftschiff Hindenburg, gemixt mit einer Prise Magnetschwebebahn. Aus heißen, knapp bekleideten Chickas und dampfbetriebenen, wiederbelebten Pseudonazis – Steampunk trifft auf Sex. Aus World of Warcraft und epochalen Drachenkämpfen. Einer Irrenanstalt und futuristischen Robotern. Eine Mixtur, bestehend aus Orkkämpfen und einem schmierigen Bürgermeister. Mittelerde und Maschinengewehrfeuer. Psychosen und neurochirurgische Operationen. Aus “I want it all” von Queen und depressiven Tönen. Irre!
Und zwar irre gut! Auch wenn die Handlung nun vieler Kritiken zufolge der offensichtlichen Effekthascherei deutlich hinterherhinken mag und die schauspielerischen Leistungen unter dem Strich eher mau herüberkommen, kann ich Sucker Punch jedem Fan abstruser Fantasien nur ans Herzen legen. Schaut euch den Film an, solange er noch in unseren Kinos läuft. Oder kauft ihn euch gleich auf Blu-ray, es lohnert sich. Denn, ahem, die Qualität auf kino.to lässt wahrlich zu wünschen übrig *hüstel*. Irre!
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