Ägypten – I: Die prädynastische Zeit (5.500 – 3.000 v. Chr.)

Ägypten – I: Die prädynastische Zeit (5.500 – 3.000 v. Chr.)

Das alte Ägypten – kaum eine Hochzivilisation aus vergangenen Zeiten bergt so viele Mythen und Geheimnisse wie die der alten Pharaonen. Zeit also, diese Geheimnisse im Rahmen einer mehrteiligen geschichtlichen Reihe zu lüften und Licht hinter die bewegte Geschichte des sandigen Landes am Nil zu bringen. Zeit, Geschichte lebendig werden zu lassen … Also los:

Einige Hinweise zum besseren Verständnis

Die alten Ägypter haben ihr Land in zwei Teile aufgeteilt – in Ober- und Unterägypten. Diese beiden Begriffe beziehen sich nicht etwa auf die Himmelsrichtungen, sondern vielmehr auf den Verlauf des Nils und die Höhenlage des Gebiets. Oberägypten ist die südlich gelegene Region und heißt so, da sie der Nilquelle besonders nah ist. Das Gebiet liegt also flussaufwärts und somit höher. Unterägypten besteht vornehmlich aus der Region des Nildeltas und trägt diesen Namen, weil dieses Gebiet am weitesten von der Nilquelle entfernt flussabwärts liegt. Außerdem liegt das Gebiet weniger hoch über dem Meeresspiegel.

Das vorherrschende geografische Merkmal des alten Ägypten war eine riesige Wüste, die der Nil durchtrennte. Der Nil bildete eine fruchtbare Schneise quer durch Ägypten und die Mehrzahl der Menschen lebte am Fluss. Die Ägypter bezeichneten die Wüste als “deschret“, das “rote Land“. Das Land entlang des Nils hingegen als “kemet“, das “schwarze Land“. Diesen Namen benutzen sie auch für ihre Heimat.

Der Großteil der ägyptischen Bevölkerung lebte im schwarzen Land entlang des Nils. Hier konnten sie Farmen errichten. Die Wüste war aber nicht völlig leblos. Zur damaligen Zeit jagten die Ägypter verschiedene Wildtiere, die im Strauchwerk der Wüste Unterschlupf und Nahrung fanden.

Die besonderen geografischen Eigenschaften Ägypten begünstigten seine frühe Entwicklung. Von Natur aus war Ägypten auf drei Seiten geschützt. Die Wüste, das Mittelmeer im Norden und das Rote Meer im Osten bildeten natürliche Schutzwälle gegen seine Feinde. Die Kalksteinklippen entlang des Niltals unterstützen die Verteidigung im Osten und Westen. Im Süden befand sich Nubien, doch während der Frühzeit Ägyptens ging von dem Land im Süden keinerlei Bedrohung aus.

Da man sich kaum Sorgen um eine Invasion machen musste, konnte Ägypten eine Infrastruktur und Wirtschaft entwickeln, die es dieser Kultur ermöglichte, so lang zu überdauern. Schon wenige hundert Jahre nach der ersten Vereinigung begann Ägypten mit militärischen Eroberungen im Ausland und errichtete Festungen, um seine Grenzen zu schützen. Als andere Kulturen dann seetaugliche Schiffe entwickelten, boten die natürlichen Gegebenheiten nicht mehr denselben Schutz wie zuvor. Doch zu dieser Zeit waren die Ägypter schon in der Lage, sich selbst zu schützen …

Ägypten: Die komplette Reihe im Überblick

Ein Kommentar

  1. Hanibalbecter

    Ah, so langsam ergibt alles seinen Sinn. Jetzt weiß ich wenigstens woher diese Begriffe wie “Abydos” und “Naqada” ihren Ursprung haben, und dann in der Serie Stargate verwendet wurde. 😀

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